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Melanie Weilenmann

Joggen mit Kleinkind – meine Erfahrungen als Mama und Laufcoach

Joggen ist für mich mehr als nur Sport – es ist mein Weg, abzuschalten, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken. Doch als Mama eines kleinen Kindes hat sich dieses Hobby deutlich verändert. Früher, als meine Tochter noch ein Baby war, konnte ich die Schlafzeiten nutzen, um in Ruhe meine Joggingrunden zu drehen. Das hat wunderbar funktioniert, doch jetzt, wo sie älter und viel mobiler ist, ist die Sache komplizierter geworden. Einfach in den Joggingwagen legen und loslaufen? Das funktioniert nicht mehr so leicht. Sie will oft lieber aktiv sein, anstatt still im Wagen zu sitzen.


Hier sind meine persönlichen Tipps, wie man das Joggen mit einem Kleinkind einfacher und unterhaltsamer gestalten kann.



Beim Joggen mit einem Kleinkind ist Flexibilität der Schlüssel
Beim Joggen mit einem Kleinkind ist Flexibilität der Schlüssel


1. Die richtige Strecke wählen

Mit einem Kleinkind und Joggingwagen unterwegs zu sein, ist definitiv anders als ein Solo-Lauf. Ich habe schnell gemerkt, dass es mit einem Buggy viel anstrengender wird, vor allem bei Steigungen. Deshalb wähle ich jetzt meist möglichst flache Strecken. So komme ich nicht zu schnell aus der Puste, und der Lauf bleibt für uns beide angenehm.


2. Snacks – Der Retter in der Not

Ein hungriges Kind ist definitiv kein guter Laufbegleiter. Ich nehme immer etwas Besonderes mit, das es sonst nicht gibt und plane den Lauf so, dass er auf eine Zwischenmahlzeit meiner Kleinen fällt. Pro-Tipp von einer ganzheitlichen Zahnärztin: Diese Lollis sind sogar gut für die Zähne. So bleibt die Laune gut, und wir können unseren Lauf genießen.


3. Motivation durch ein Ziel

Ein einfacher Lauf ohne Highlight am Ende funktioniert bei uns nicht. Ich suche immer ein Ziel aus, das Spaß verspricht. Ob es ein Spielplatz oder eine Bäckerei mit Spielecke ist – solche kleinen Belohnungen wirken Wunder. Meine Tochter ist dann gleich viel motivierter.


4. Der Weg muss der gleiche sein

Kleinkinder sind unglaublich aufmerksam. Wehe, man nimmt mal einen anderen Weg zu einem bekannten Ziel! Das wird bei uns sofort bemerkt. Also halte ich mich strikt an unsere Route. Es ist erstaunlich, wie festgefahren solche Routinen für die Kleinen sein können.


5. Zwischenhalte möglichst vermeiden

Das ist vielleicht ein ganz persönliches Phänomen, aber sobald meine Kleine aus dem Buggy aussteigt, will sie nicht mehr rein. Deshalb plane ich unsere Läufe so, dass Zwischenhalte möglichst klein oder gar nicht nötig sind.


6. Rückweg mit dem ÖV?

Hier scheiden sich die Geister. Ich persönlich bin verletzungsanfälliger, wenn ich nach einer längeren Pause nochmals laufe – quasi zwei Trainingseinheiten an einem Tag. Daher überlege ich mir immer gut, ob ich den Rückweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln mache oder hin und zurück laufe.


7. Schwitzen gehört dazu – Wechselkleidung einpacken

Joggen mit Kleinkind bedeutet oft, dass die nächste Dusche noch ein wenig entfernt ist. Ich packe mir deshalb immer ein Ersatzoberteil ein, damit ich mich nicht erkälte. Eitelkeit lasse ich dabei lieber zuhause – das Schwitzen gehört eben dazu.


8. Reden, reden, reden

Mit einem Kleinkind darf es nicht langweilig werden! Während des Joggens

erzähle ich oft Geschichten, denke mir kleine Abenteuer aus oder wir singen zusammen. Das hält sie bei Laune und sorgt dafür, dass der Lauf nicht eintönig wird. Aus Laufcoach-Sicht ist das gar nicht schlecht: Denn so bist du sicherlich nicht zu schnell unterwegs!


9. Schlaf- oder Wachzeit?

Als meine Tochter noch ein Baby war, habe ich die Schlafzeiten zum Joggen genutzt – das hat wunderbar funktioniert. Jetzt schläft sie unterwegs aber nicht mehr, also muss ich eine Zeit wählen, in der sie gut drauf ist. Am besten läuft es, wenn sie sich vorher schon austoben konnte.


10. Spiele spielen

Falls es doch mal schwierig wird, meine Kleine im Buggy sitzen zu lassen, spiele ich mit ihr kleine Spiele. Wir machen Tierlaute nach oder ich lasse sie Dinge in der Umgebung suchen (Wo ist das rote Auto?) Das lenkt sie ab und ich kann noch ein wenig weiterlaufen.


11. Pausen einplanen und flexibel sein

Mit einem Kleinkind ist kaum etwas planbar, und die Tagesform entscheidet oft, wie der Lauf verläuft. Flexibilität ist daher der Schlüssel! Ich versuche, mich nicht zu stressen, bleibe locker und genieße die gemeinsame Zeit – denn die ist schließlich das Wichtigste. Im Zweifelsfall wähle ich eine Strecke nahe an zu Hause.


12. Das richtige Training wählen

Wichtige Schlüsseleinheiten wie lange Läufe oder Intervalltraining absolviere ich lieber allein. Für Läufe mit Kleinkind eignen sich einfache Grundlagenläufe – also Läufe, bei denen das Tempo entspannt ist und ich den Fokus auf "ich habe mich bewegt" legen kann.


Fazit: Flexibilität ist der Schlüssel

Joggen mit meinem Kleinkind ist für mich oft keine leichte Sache. Es gibt Tage, an denen es einfach nicht anders geht, als spontan zu sein und meine Läufe entsprechend anzupassen. Ich plane meine Einheiten dann lockerer, nehme mir mehr Zeit und versuche, keinen Stress aufkommen zu lassen. Natürlich läuft nicht immer alles rund, aber ich mache das Beste daraus. Manchmal klappt es überraschend gut, manchmal eher chaotisch – aber am Ende bin ich froh, dass ich Bewegung und gemeinsame Zeit irgendwie unter einen Hut bekomme.



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